Kreishandwerkerschaft Niederrhein kritisiert fehlende Entlastung – Betriebe, die auf politische Unterstützung gehofft hatten, fühlen sich erneut im Stich gelassen.
Krefeld, 27.06.2025. Kritik äußert die Kreishandwerkerschaft Niederrhein am aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung. Insbesondere das Ausbleiben der im Koalitionsvertrag angekündigten Strompreisentlastung trifft bei Kreishandwerksmeister Joachim Selzer und Hauptgeschäftsführer Thomas Gütgens sowie zahlreichen Betrieben auf völliges Unverständnis.
„Die Entscheidung, lediglich energieintensive Industriezweige zu entlasten, ist ein klares Zeichen gegen den Mittelstand – und damit auch gegen das Handwerk“, so Selzer und Gütgens. Die ursprünglich geplante Senkung der Stromkosten um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde hätte aus Sicht des Handwerks eine dringend notwendige Unterstützung bedeutet. Nun sei klar: „Diese Entlastung ist vorerst vom Tisch.“
Gerade kleinere und mittelständische Betriebe aus der Region, etwa Bäckereien, Fleischereien, metallverarbeitende Unternehmen oder Kfz-Werkstätten, leiden stark unter den anhaltend hohen Strompreisen. „Für viele Handwerksbetriebe gehören die Energiekosten zu den größten Belastungen. Und doch bleibt ihre Notlage in der politischen Planung offenbar unberücksichtigt“, kritisiert Thomas Gütgens.
Die Entscheidung der Regierung, das vorgesehene Entlastungspaket aus dem sogenannten Sofortprogramm nicht umzusetzen, sorgt laut Joachim Selzer für erhebliche Verunsicherung bei den Handwerksunternehmen. „Viele Betriebe stehen ohnehin unter Druck. Statt Planungssicherheit erleben sie nun erneut einen Rückschlag“, erklärt der Kreishandwerksmeister.
„Die politische Botschaft ist fatal: Familiengeführte Handwerksbetriebe werden erneut im Stich gelassen. Das beschädigt Vertrauen und verhindert Zukunftsinvestitionen“, resümieren Selzer und Gütgens. Aus ihrer Sicht wäre gerade jetzt ein verlässliches Signal für den Mittelstand notwendig. Die zuversichtliche Stimmung im Handwerk bekomme so einen starken Dämpfer.
